Heißer Herbst – SCUG-Lauftreff beim 19. Germeringer Stadtlauf 2014

4 November 2014
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Es ist ein jährliches Ritual. Ein Großaufgebot des Lauftreff SC Unterpfaffenhofen-Germering e.V. findet sich vor dem Hallenbad/Stadion des SV Germering ein um dem Start des Germeringer Stadtlauf entgegen zu fiebern. Für die Mitglieder des Lauftreffs ist es nahezu eine Pflichtveranstaltung. Auch beim 19. Gemeringer Stadtlauf am 19. Oktober 2014 war der SCUG wieder stark vertreten. Dabei kamen sie nicht nur durch die Anstrengungen des Laufes heftig ins Schwitzen. Hier lest Ihr einen ausführlichen Bericht.

Heißer Empfang

Glück mit dem Wetter hatten wir im Grunde genommen schon seit Jahren. Doch ob dieses Glück dem Athleten beim Laufen immer so gut zu Gesicht steht, ist leider eine andere Frage.

Schon im letzten Jahr hatten wir beim Start mit recht warmen Temperaturen von gut 22 Grad zu kämpfen. Jeder der regelmäßig läuft weiß, dass es weitaus angenehmere Voraussetzungen für einen guten 10 Kilometer Stadtlauf geben kann.

2014 setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Der goldene Oktober machte an diesem Sonntag, den 19. seinem Namen alle Ehre. Was für die Zuschauer ein Traum war, geriet für die meisten Läufer zum Alptraum. Ohne das wir uns auch nur einen Meter im Wettkampftempo bewegten, kamen wir bei gut 25 Grad vor dem Hallenbad Germering schon ganz schön ins Schwitzen.

Heinz und Hannelore Schmid verteilten an die 28 gut gelaunten 10 Kilometer Läuferinnen und Läufer des SCUG die Startnummern. Zu diesem Zeitpunkt war gegen 13 Uhr noch gut 1 Stunde Zeit bis zum Start des Hauptlaufes. Doch die bangen Blicke gingen gen Himmel und oft hörte man das Stöhnen „Puhhhhh ist das warm  oder „Könnte echt ein paar Grad kühler sein.“

Es gab aber auch Sonnenanbeter wie Heinz-Dieter Kruse. Er mochte das warme Prickeln auf seiner Haut und konnte sich mit diesen Bedingungen sehr gut anfreunden.

Der Laune tat all dies keinen Abbruch. Es wurde fleißig über Anspruch und Wirklichkeit, vorhandene oder eben nicht vorhandene Form oder über die alljährlich wieder auftretenden kleinen Probleme bei der Veranstaltung an sich philosophiert. Alle notwendigen Bedürfnisse wurden rechtzeitig befriedigt, sodass es frisch um 14 Uhr an den Start gehen konnte.

Team-Foto mal anders – vor dem Stocker’l

Teampräsentation des SCUG-Lauftreff vor dem Podest beim 19. Germeringer Stadlauf am 19. Oktober 2014

Teampräsentation des SCUG-Lauftreff vor dem Podest beim 19. Germeringer Stadlauf am 19. Oktober 2014

Das obligatorische Team-Foto aller Läuferinnen und Läufer vor dem Start des Stadtlaufes fand in diesem Jahr mal nicht auf der Start-/Zielgeraden statt. Wenn man sich die Fotos und Beiträge zu den jährlich wiederkehrenden Berichten in der Tagespresse anschaute, so konnte man in den letzten Jahren denken:

„Die sind ja gar nicht mitgelaufen. Ist ja immer das gleiche Bild.“

Genau aus diesem Grund hat unser Abteilungsleiter Heinz Schmid dieses Mal den Vorschlag gemacht, dass wir uns allesamt vor dem Podest platzieren. Auch der aufdringliche Sonnenschein im Gesicht hielt uns nicht davon ab, mal etwas Neues auszuprobieren. So konnten wir schon im Vorfeld beweisen, dass dieses Jahr alles anders war.

Schnell noch alle richtig postiert und auf „Lächeln“ stellen – Fertig! Die Tempräsentation 2014 hat schon mal geklappt.

Auf die Plätze, fertig – puh ….

Dann war es soweit. Animation vom Stadionsprecher inklusive und pünktlicher Startschuss um ziemlich genau 14 Uhr. Auf die 10 Kilometer lange Strecke rund um Germering machten sich auch in diesem Jahr nicht nur die zahlenmäßig am stärksten vertretenen Mitglieder unseres SCUG-Lauftreff (28), sondern auch noch gut 360 andere Mitstreiter.

Zunächst ging es wie gewohnt eine Runde durchs Stadion – Positionskämpfe mit inbegriffen. Anschließend hinaus aus dem Stadion, einmal außen herum und dann durch ein Nadelöhr zur Landsberger Straße.

Die Strecke bringt es alljährlich mit sich, dass sich gerade in dieser engen Passage aus dem Stadion und Richtung Harthaus das Laufvolk etwas ins Stocken gerät, bis es sich dann im wahrsten Sinne des Wortes „verläuft“. Doch leider gibt es auch immer wieder ein paar Menschen in dieser Stadt, die entweder:

  1. nicht mitbekommen haben
  2. oder nicht einsehen wollen

 

das für etwa 1.5 Stunden einmal im Jahr die Stadt nicht uneingeschränkt zum Bummeln einlädt. So kam es auch trotz Streckenposten gleich zu Beginn wieder vor, dass ein paar nicht belehrbare Radfahrer und Fußgänger mitten durch die Läufer stolzierten. Das sorgte natürlich nicht nur bei den Teilnehmern des SCUG für lautstarkes Murren.

Aber was will man machen? Aufregen bringt da gar nichts. Ist ja selbst beim großen München Marathon nicht anders.

Die tapferen Läuferinnen und Läufer quälten sich also im Sauseschritt die ersten Kilometer Richtung Eislaufhalle und fragten sich ohne Unterlass:

Wann kommt endlich wieder eine Schattenpassage?

Die ersten Kilometer brachten leider auch den Umstand mit sich, dass ein Großteil der Strecke in der prallen Sonnen gelaufen werden musste. So ein 10 km Lauf ist nun gemeinhin nicht gerade zum Ausspannen. Also setzte den Teilnehmern hier nicht nur das erhöhte Tempo während dieser Distanz zu, sondern insbesondere die deutlich zu hohen Temperaturen.

Es war nicht weiter verwunderlich, dass Einige arge Probleme mit dem Kreislauf bekamen – und wieder andere logischerweise nicht an die avisierten Zeiten herankamen.

Dafür war es einfach viel zu warm.

Das ideale Laufwetter ist nun einmal nicht bei 25 Grad und starker Sonneneinstrahlung, sondern bei 15 – 18 Grad und bedeckten Himmel. Aber auch das konnten wir nicht ändern.

Was wir ändern konnten war, uns einfach den Gegebenheiten anpzupassen.

Das bedeutete im Detail:

  1. Tempo etwas reduzieren
  2. Kraft einteilen
  3. Schatten ausnutzen
  4. Getränkeaufnahme bei 5,5 Kilometer

 

Und auf diese Weise bewältigte jeder Einzelne von uns diese nicht immer sehr attraktive Strecke – wie immer – erfolgreich.

Die Erschöpfung stand alle 28 tief ins Gesicht geschrieben. Die 10 Kilometer gehören gemeinhin zu unserem „täglich Brot“ aber erstens laufen wir sie nicht ständig im Wettkampf und zweitens in den meisten Fällen nicht unter diesen erschwerten Bedingungen.

Trotzdem gab es durchweg erstaunlich gute Ergebnisse.

Nicht vergessen dürfen wir neben den 28 Startern beim Hauptlauf über 10 Kilometer, auch die Juniorinnen und Junioren des SCUG. Für Sie ging es über Distanzen zwischen 0,9 km (Youngsterlauf) bis hin zu 5 km.

Gerade die Jüngsten haben sich im besonderen Maße hervorgetan, wie man an den untenstehenden Ergebnissen sehr gut sehen kann.

Persönliche Eindrücke

Ich für meinen Teil habe während des Laufes – wie wohl viele Andere auch – ziemlich gelitten. Trotzdem kam ich ganz gut durch und konnte ein gleichmäßiges Rennen laufen. Gleich zu Beginn gab mir Stefan Geiger noch seinen Sohn Felix mit folgender Bemerkung mit an die Hand: „Du willst  44 – 45 Minuten laufen, dann hältst du dich mal an den Danny.“

Tja, was sollte ich dazu sagen. Ich versuchte mich noch ein bisschen in Ausflüchte und beschwichtigte, dass ich doch höchstens eine 45er-Zeit bringen kann, weil ich mich nicht ganz fit fühle. Das schien Felix – der in diesem Jahr noch etwas weniger für den Stadtlauf trainiert hatte als sonst üblich – nämlich gar nicht, aber überhaupt nicht zu stören.

Vom Start weg blieb er wie ein Schatten neben beziehungsweise kurz hinter mir. Ich spürte zu jedem Zeitpunkt bis etwa zur Hälfte der Strecke seinen „heißen Atem“.

Immer wieder gab ich ihm zu verstehen, dass er auch gerne schneller laufen könne, wenn ich zu langsam wäre. Insgeheim wünschte ich mir natürlich, dass es nicht so sein würde. Scheinbar hielt ich ganz gut mit, denn er verabschiedete sich nicht nach vorne. An der Eislaufhalle bei Kilometer 5.5 allerdings überraschte er mich mit der eigenen Erkenntnis, dass er jetzt langsamer machen müsse, weil er Seitenstechen hatte.

Da war ich doch ein wenig verblüfft. Ich hatte befürchtet, dass er mich wie im letzten Jahr wieder um gut eine Minute schlagen würde. Aber diesmal schien auch ihm die Witterung irgendwie Einhalt zu gebieten. Vielleicht war es auch die mangelnde Vorbereitung. Letztendlich kam er gut 1,5 Minuten nach mir ins Ziel und war damit trotzdem der 1. in seiner Altersklasse (Felix Geiger, 46:36 min, 1. Platz – U 16).

Ich war von nun an auf mich allein gestellt und versucht nun noch ein bisschen Tempo hinunter Richtung Feuerwehr aufzunehmen. Das gelang mir mehr schlecht als Recht. Als ich in der Dorfstraße bei Kilometer 7,5 ankam, wusste ich – jetzt kommt noch eine schier unendlich lange Gerade bis zur Schule. Wenn ich die überstanden habe, dann habe ich es fast geschafft. Ab der Schule war es noch ein guter Kilometer. Hier versuchte ich noch ein bisschen mehr aus mir heraus zu holen, auch wenn mir die Wärme und der nun aufkommende Durst doch sehr zu schaffen machte.

Als ich dann endlich auf der Zielgerade – den letzten 100 Metern war – gab ich alles um noch an dem einen oder anderen Läufer vor mir vorbei zu kommen. Dann hatte ich es geschafft. Ich war im Ziel. Gott sei Dank. Ich glaube ich hatte in meinem Leben noch nie so nach einem Wettkampf geschwitzt.

Mit der Zeit (die ich erst am Dienstag offiziell erfuhr) von 45:09 min konnte ich mehr als zufrieden sein. Ich war damit nicht nur wie erhofft, der Führende des SCUG-Lauftreff an diesem Tag, sondern sogar noch 10 Sekunden schneller als 2013  (Danny Schulze, 45:09 min, 12. Platz – M30).

Sonnenbad mit 8 Podestplätzen

Auch in diesem Jahr erreichte der Lauftreff des SC Unterpfaffenhofen-Germering e.V. wieder zahlreiche Podestplätze. Diesmal waren es 8 an der Zahl.

Dabei waren – wie schon erwähnt – die Jüngsten am Erfolgreichsten.

Familie Keil stach dabei besonders positiv hervor. Wobei man hier mit Fug und Recht behaupten kann, dass „Der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.“. Denn Gabriele Keil, selbst mit hervorragenden 47:56 min den 2. Platz in der Altersklasse W40 belegte. Ihre beiden Mädels – Sarah und Maria, räumten beim Youngsterlauf in den Altersklassen W06 und W08 jeweils den 1. Platz ab (Sarah Keil – 3:19 min – W08 / Maria Keil – 3:49 min – W06).

Auch ihre Große – Anna Keil glänzte mit einem 4. Platz über immerhin die halbe Stadtlaufdistanz (5 km) mit einer Zeit von 26:22 min (W12).

Es ist geradezu beängstigend wie erfolgreich Gabi beim Training ihrer 3 Mädels zu sein scheint.

Die weiteren Podestplätze des SCUG-Lauftreff im Überblick:

Alexander Dragoni – 1. Platz/M12 – 09:04 min – 2,2 km Juniorlauf

Ingrid Bohn – 2. Platz/W45 – 48:08 min – 10 km Hauptlauf

Julia Liese – 3. Platz/W20 – 50:28 min – 10 km Hauptlauf

Hans-Joachim Spieler – 2. Platz/M70 – 52:52 min – 10 km Hauptlauf

Natürlich machen wir beim Lauftreff den Erfolg eines Wettkampfes für uns nicht von den Top-Ergebnissen abhängig. Denn die Hauptsache ist, dass uns der Sport auch wirklich Spaß macht. Und trotz der warmen Witterung haben wir allesamt viel Spaß beim 19. Germeringer Stadtlauf am 19. Oktober 2014 gehabt.

Ergebnisse der Teilnehmer des SCUG-Lauftreff beim 19. Germeringer Stadtlauf vom 19. Oktober 2014

Ergebnisse der Teilnehmer des SCUG-Lauftreff beim 19. Germeringer Stadtlauf vom 19. Oktober 2014

Im Anschluss daran trafen wir uns natürlich auch wieder zum gemütlichen Teil des Stadtlaufes – zum Abendessen und Genießen beim Griechen. So ließ man es sich bis in den späten Abend gut gehen und sinnierte über die Erlebnisse des diesjährigen Stadtlaufes.

Der letzte offizielle Höhepunkt des Jahres findet bereits in dieser Woche mit dem 40. Teufelsberglauf in Aubing (09. November 2014) statt. Hier werden sich die zahlreichen Teilnehmer des Lauftreffs noch einmal kräftig zusammenreißen müssen um die höllische Strecke über 3 x 3,3 Kilometer mit je 4 knackigen Steigungen erfolgreich zu bewältigen.

Ich wünsche allen viel Erfolg dabei.

 

Viele Grüße Euer Danny Schulze

2 responses on “Heißer Herbst – SCUG-Lauftreff beim 19. Germeringer Stadtlauf 2014

  1. Elithabet sagt:

    Ich weiß nicht einmal, wie ich hier gelandet , aber ich dachte, dieser Beitrag war großartig. Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber auf jeden Fall werden Sie zu einer berühmten Blogger gehen wenn Sie nicht bereits sind ; ) Cheers!

    • Lauftreff sagt:

      Vielen lieben Dank für das nette Kompliment. Nein ich bin noch kein berühmter Blogger ;-), aber ich schreibe sehr gerne und habe mehrere Projekte. Aktuell betreue ich diese Seite als Mitglied des Vereins und bin gerade dabei eine Eltern-Community zu erstellen. Ich werde aber weiterhin hier fleißig schreiben und freue mich über Lob natürlich sehr.

      Viele Grüße
      Danny

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